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Internetnutzer misstrauen vor allem Krankenkassen und Finanzämtern

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Gespeichert von manu am 8. August 2013 - 14:35

Die Ausspähaktionen von US- und britischen Geheimdiensten haben das Vertrauen der deutschen Internetnutzer in Staat und Behörden massiv einbrechen lassen. 58 Prozent der Internetnutzer vertrauen ihnen aktuell wenig oder überhaupt nicht, wenn es um den Umgang mit persönlichen Daten im Netz geht. So Studien des Bitkom und von DIVSI.

So gibt nur rund ein Drittel (34 Prozent), laut Bitkom an, staatlichen Behörden sehr starkes oder starkes Vertrauen entgegenzubringen. Vor zwei Jahren hatte noch mehr als die Hälfte der Internetnutzer (52 Prozent) sehr starkes oder starkes Vertrauen in staatliche Stellen, 40 Prozent sprachen von weniger starkem oder überhaupt keinem Vertrauen. Vor allem der Anteil derjenigen, die staatlichen Stellen überhaupt nicht vertrauen, ist massiv gestiegen – von 11 Prozent auf 20 Prozent.

„Die Zahlen zeigen, dass eine rasche Aufklärung der Vorgänge auch im Interesse der Politik selbst liegt. Es scheint, als ob die Nutzer sehr wohl einzuschätzen wissen, worum es bei den Abhörmaßnahmen geht und vor allem, von wem sie ausgehen“, so Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf.

Das Vertrauen in den Umgang der Wirtschaft mit persönlichen Daten habe ebenfalls abgenommen, aber weniger stark. 34 Prozent hätten aktuell starkes oder sehr starkes Vertrauen gegenüber der Wirtschaft, was ihre persönlichen Daten betrifft. Vor zwei Jahren waren es 41 Prozent. Weniger starkes oder gar kein Vertrauen haben 55 Prozent, 2011 waren es 46 Prozent.

Aktuell machen sich 39 Prozent der Internetnutzer Sorgen, dass staatliche Stellen ihre persönlichen Daten ausspähen könnten. 42 Prozent befürchten, dass Kriminelle sie ausspionieren könnten, 34 Prozent befürchten ein solches Verhalten von Unternehmen.

Insgesamt geben zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) an, dass ihre Daten im Netz eher (39 Prozent) oder völlig (27 Prozent) unsicher sind. Nur 2 Prozent glauben, dass ihre Daten im Internet sehr sicher sind, 27 Prozent halten sie dort für sicher.

Vor zwei Jahren hatten nur etwas mehr als die Hälfte der Internet­nutzer (55 Prozent) Sorgen um ihre Daten. 12 Prozent hatten angegeben, ihre Daten seien im Netz völlig unsicher, 43 Prozent bezeichneten sie als eher unsicher. Gleichzeitig waren 6 Prozent davon ausgegangen, ihre Daten seien sehr sicher, 36 Prozent bezeichneten sie als sicher.

Als Konsequenz auf diese Sicherheitsbedenken wollen 43 Prozent keine Mails mit vertraulichen oder wichtigen Dokumenten mehr verschicken. 19 Prozent wollen auf Cloud-Dienste verzichten, 13 Prozent auf eine Mitgliedschaft in sozialen Netzwerken.

„Auch wenn immer mehr Menschen Sicherheitsbedenken haben: Das praktische Verhalten im Internet hat sich nicht verändert“, so Kempf.

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