Farblaser ist langfristig die Drucktechnik für Business-Anwender. Das glaubt zumindest Lexmark-CEO Paul Rooke und zieht die Konsequenzen: Der Bereich Business Ink wird geschlossen beziehungsweise verkauft.
Während Samsung den Einstieg in den Tinten-Druck vollzieht und Epson sich vom Laserdruck verabschiedet, geht Lexmark genau den umgekehrten Weg. Und das, obwohl das Unternehmen hierzulande erst im Mai in den Business-Ink-Markt eingestiegen war.
Wie der amerikanische Druckerhersteller heute mitteilte, werden Entwicklung und Herstellung von Tintenstrahl-Druckern komplett eingestellt. Nach dem Consumer-Geschäft werden damit nun auch die Bemühungen im Business-Markt eingestellt.
Erste Maßnahmen sollen bis Ende 2013 abgeschlossen werden, die Schließung der Produktionsstätte ist für 2015 vorgesehen. Alleine dort stehen 1.100 Arbeitsplätze auf dem Spiel, insgesamt will Lexmark 1.700 Mitarbeiter abbauen. Lexmark erhofft sich jährliche Einsparungen in Höhe von 95 Millionen Dollar.
Zwar werde man dafür sorgen, dass die installierte Basis weiterhin mit Supplies versorgt werden kann, aber letztendlich wird sich Lexmark komplett von Business Ink verabschieden. Geprüft werden soll ein Verkauf der Technologie, aber anscheinend nicht der Produktionskapazitäten.
Zwei-Säulen-Strategie
„Wir mussten schwierige Entscheidungen treffen, um den Profit langfristig zu sichern und signifikante Einsparungen zu erzielen“, betonte Lexmark-Chef Paul Rooke. Die Investitionen würden sich nun auf die profitableren Geschäftsfelder Imaging und Software-Solutions fokussieren. Aus Synergie-Effekten zwischen diesen Bereichen werden sich Wachstums-Chancen für das Unternehmen ergeben, so Rooke.
Zunächst würden Stellen in Forschung & Entwicklung, Verwaltung und Vertrieb von Business-Ink-Druckern abgebaut. Zuletzt soll die Fabrikation in Cebu auf den Philippinen stillgelegt werden.
Begründet wurde die Entscheidung damit, dass die Investitionen in die Business-Inkjet-Technologie „unakzeptable“ Erträge liefern würde. Laut Rooke sei ein Rückgang des ROI in diesem Bereich von 30 bis 40 Prozent zu erwarten.
Von den Wettbewerbern, die sich aggressiv im Tintenmarkt positionieren, spricht der Lexmark-CEO nicht. Er sieht andere Gründe: „Wir sind zuversichtlich, dass Laser die bevorzugte Technologie für Farbdrucke bei Business-Workgroups ist“, so Rooke in seiner Präsentation. Deshalb wolle man an diesem Geschäftszweig festhalten. Insgesamt werde sich aber Lexmark von einem Hardware-zentrierten Hersteller zu einem Lösungsanbieter wandeln, kündigte der Lexmark-Chef an.