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EU soll Nokia, Microsoft & Co. gegen Android helfen

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Gespeichert von manu am 11. April 2013 - 12:46

Eine Koalition von IT- und Web-Unternehmen fordert von der EU, gegen Google wegen wettbewerbsverzerrender Praktiken rund um das Smartphone-Betriebssystem Android vorzugehen.

Unter dem Namen Fairsearch haben sich Nokia, Microsoft, Oracle und mehr als ein Dutzend anderer Unternehmen zusammengefunden, die gemeinsam eine Beschwerde gegen Google bei der EU-Kommission eingereicht haben. Unter dem scheinbar „freien“ Android würden Google-Angebote gegenüber konkurrierenden Apps und Services bevorzugt.

Der Anwalt der Interessenkoalition, Thomas Vinje, bringt die Vorwürfe auf den Punkt: „Google benutzt sein Handy-Betriebssystem Android als ein trojanisches Pferd, um Partner zu täuschen, den mobilen Marktplatz zu monopolisieren und Verbraucherdaten zu kontrollieren.“

Konkret kritisieren die Beschwerdeführer, dass wichtige Applikationen, wie die Google-Maps oder die Youtube-App, von Smartphone-Herstellern nur zusammen mit anderen Google-Diensten im Paket installiert werden können. Außerdem würden die Smartphone-Hersteller gezwungen, den Google-Diensten einen prominenten Platz auf der Bedienoberfläche einzuräumen, da dieser von Google vordefiniert werde.

Google droht neues EU-Verfahren

Der Suchmaschinenbetreiber hat bereits Ärger mit der EU-Kommission, denn die untersucht derzeit das Gebahren in Hinblick auf die Präsentation von Suchergebnissen. Anders als die Wettbewerbshüter in den USA, die im Januar ein gleichartiges Verfahren ohne Auflagen eingestellt hatten, bemängelt die EU beispielsweise, dass bezahlte Ergebnisse sowie solche Treffer, die höher gerankt werden, weil sie zu Googles eigenen Angeboten gehören, nicht deutlich genug gekennzeichnet sind.

Die Beschwerde gegen Android kommt genau zu dem Zeitpunkt, zu dem sich das vorangegangene Verfahren dem Ende zuneigt. Die EU hat grundsätzlichen Klärungsbedarf eingeräumt: „Die Android-Situation und der Wettbewerb auf diesem Markt im Allgemeinen muss wirklich analysiert werden“, hieß es aus dem Hause von Wettbewerbs-Kommissar Joaquín Almunia. Es sei allerdings noch kein offizielles Untersuchungsverfahren eröffnet worden.

Google teilte nur mit, dass man weiterhin kooperativ mit der EU-Kommission zusammenarbeiten werde.

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