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Virus auf dem PC? Ein Fall für den Müll!

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Gespeichert von manu am 3. Mai 2013 - 7:24

Klingt nach Aprilscherz, ist aber keiner: Das Bildungsministerium Mecklenburg-Vorpommern entsorgte 170 „verseuchte“ Desktop-PCs und sorgte für kostspieligen Ersatz.
Wie jetzt im Jahresbericht des Landesrechnungshofs Mecklenburg-Vorpommern nachzulesen ist, wurden im Jahr 2010 ganze 170 Desktop-PCs nach einer Virenattacke durch neue Geräte ersetzt. Das Finanzministerium stellte hierfür satte 187.000 Euro bereit.

Der Vorfall ereignete sich vor drei Jahren im Institut für Qualitätsentwicklung Mecklenburg-Vorpommern (IQMV), das dem Bildungsministerium zugeordnet ist. Im Jahr 2010 kam es zu einem Virenbefall der IT-Systeme. Nach Angaben des Bildungsministeriums waren alle PCs und Server „massiv mit Viren, insbesondere dem Conficker-Wurm, befallen“.

Daraufhin wurden die Rechner im ersten Schritt vom Netzwerk getrennt und im zweiten Schritt durch neue Geräte ersetzt. Lediglich die Server blieben erhalten und wurden gesäubert.

Die Ausgaben für die neuen Rechner summierten sich auf 152.300 Euro plus 35.000 Euro für Installation und das Überspielen alter Daten.
Rüge von oben

Vom Landesrechnungshof kam nun die offizielle Rüge. Das IT-Sicherheitskonzept sei mangelhaft gewesen, entsprechende Hinweise aus einem Handlungsleitfaden des Innenministeriums seien übergangen worden.

Inwieweit die IT-Systeme tatsächlich befallen waren, sei nicht nachvollziehbar, da keine Protokolle vorlagen. Auch die Ursachen könnten daher nicht mehr ermittelt werden. Es bleibe offen, „ob der Virenscanner fehlerhaft konfiguriert war und ob der Virenausbruch auf menschliches oder technisches Versagen zurückzuführen ist“, so der Rechnungshof.

Mehr noch: Eine Alternative zur kompletten Neuaustattung wurde gar nicht erst in Betracht gezogen. Da es kein vollständiges Inventarverzeichnis gegeben habe, konnte auch über das Alter der IT-Ausstattung nichts gesagt werden. Zudem wurde eine erste Kostenschätzung für die Virensäuberung mit Verweis auf zeitliche Dringlichkeit nicht weiter konkretisiert. Unnötig, denn der Austausch dauerte im Endeffekt ganze neun Monate. Alternativen wurden nicht ernsthaft geprüft, bemängelte nun der Landesrechnungshof.

Bis zum Schadensfall kümmerte sich ein einziger Mitarbeiter um die IT-Systeme des IQMV. Eine Berichterstattung, Aktenvorlage oder Prüfungen habe es nicht gegeben. „Auch in Anerkennung dessen, dass sich IT-Administratoren grundsätzlich durch eine eigenständige Arbeitsweise auszeichnen“, entbinde dies nicht davon, die Arbeitsergebnisse zumindest stichprobenartig zu kontrollieren. Fehlende IT-Sicherheitsmaßnahmen wären dann aufgefallen.

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